Mein Inselbesuch im vergangenen Herbst war wundervoll. Stürmisch, nass, friesisch angehaucht und so nordisch, wie Ich’s mir vorgestellt habe. Damals hab ich euch schon hier mitgenommen und ein bisschen davon erzählt, wie ich die Insel in ihrer Diversität wahrnehme. Diesmal unterscheidet sich mein Besuch vor allem in 3 Dingen – dem Wetter, meiner Mobilität und natürlich Corona. Soviel sei schon verraten, es ging diesmal aufs Rad, und raus in die Natur.
Westerland – Hörnum – Rantum – Westerland
Die Anreise auf die Insel empfinde ich als Hamburgerin mit dem Zug einfach am entspanntesten. Kostengünstig, umweltfreundlich und ohne Umzusteigen bin ich so innerhalb von knapp 3h Fahrt da. Für die Mobilität auf Sylt sorgt z.b. Explore Sylt, fußläufig vom Bahnhof gelegen. Letztes Mal war ich mit einem E-Smart unterwegs, den ich überall kostenlos mit inseleigenem Ökostrom laden konnte. Diesmal gings minimal sportlicher zu, ich erkundete die Insel mit einem E-Bike. Mein Gott macht das Spaß! Und so war auch unsere erste Route gar kein Problem, den genauen Verlauf könnt ihr hier nachlesen. Die Tour heißt “Natur pur – große Süd-Rundtour – Hörnum inkl. Rantumbecken”.
In Hörnum selbst habe ich einen kleinen Stopp bei Café Lund gemacht. Mir wurde vorab das Meersalz-Karamell-Eis ans Herz gelegt. Was soll ich sagen, ich komme definitiv wieder. Ein kleines, süßes Café mit herrlich humorvoller Bedienung und das Eis war spitze! ?
Ein paar Stunden Strandluft müssen sein nach monatelangem coronabedingtem Lockdown und so habe ich den ersten Abend ganz lange aufs offene Meer geschaut. Habe den Möwen gelauscht und den Sonnenuntergang beobachtet während sich meine Füße immer wieder in den Sand schoben. Dieses „ich bin am Meer“-Gefühl, jeder kennt es. Obwohl die Insel erst seit wenigen Tagen für Touristen wieder geöffnet ist und ich schon das Gefühl hatte, dass ein kleiner Touristenansturm bemerkbar war, war der Strand in Hörnum menschenleer. Wie sich aber in den weiteren Tagen gezeigt hat, findet man gut seine Ruhe. Solange man sich in die Natur und weg von Hotspots begibt.
Um die Fahrt etwas abwechslungsreicher zu gestalten, gings auf dem Heimweg übers Rantumbecken. Das Wetter meinte es gut und hat einen wunderschönen Sonnenuntergang aufs Parkett gelegt. Der hat sich so glatt im Rantumbecken gespiegelt, das habe ich selten so gesehen. Kurz vor Ende des Deichs mussten wir unsere Geschwindigkeit (mit den E-Bikes kommt man gut auf 28km/h übrigens) drosseln bzw. von Rad steigen. Die Osterlämmer dort haben sich durch Corona vermutlich so sehr entspannt, dass sie uns gar nicht aus dem Weg gehen wollten und gelassen liegen blieben.
Seehundbänke & Fischfang
Ein schönes Erlebnis für Alt & Jung ist die Kutterfahrt vom Lister Hafen aus zu den Seehundbänken. Mit typisch nordischem Humor wird hier ein Einblick in die Sylter Geschichte gegeben und anhand eines Fischfangs die Diversität des Wattenmeer gezeigt. Während der Fahrt werden mit einem Netz verschiedenste Meerbewohner an Deck befördert, die anschließend natürlich dem Meer zurückgegeben werden. Die Kirsche auf dem Eis sind letztlich noch die Seehunde, die auf den Sandbänken liegen. Ich wurde auf Instagram häufig gefragt, wie es sich hier mit Seekrankheit verhält. Ich kann natürlich nur aus meiner Erfahrung sprechen. Die Fahrt hat etwa 1,5h gedauert und wir hatten die erste Tour am Morgen während absoluten Niedrigwasser. Somit hielt sich der Wellengang in Grenzen 🙂 Zur Not einfach bei Adler Schiffe einmal anrufen und nach einer Empfehlung hinsichtlich der Zeiten fragen, die sind ganz nett 😉
Syltiges
Keine Reise, ohne Neues kennenzulernen! Daher kurz zu meinen kulinarischen Entdeckungen. Wie manche wissen, bin ich ein großer Fan davon, bei Produkten und Produktionen genauer hinzusehen. So ergab sich spontan ein Besuch bei der Sylter Meersalz Manufaktur, die neben Salz auch noch Pasta, Bier und, aufgepasst, Bierlikör(!) eigens herstellt. Alles aus einem Ursprungsprodukt: dem Nordseewasser.
Normalerweise bin ich kein großer Likörliebhaber, der Bierlikör ist aber durchaus eine schmackhafte Angelegenheit. Ich habe nach den Zutaten dafür gefragt, mehr als „Dunkles Bier, Rum und vier Geheimzutaten“ habe ich aus Gründer Alexandro Pape aber auch nicht herausbekommen. Der Geschmack soll ihm Recht geben 😉 Wer neugierig ist und das Bier oder anderes gerne probieren möchte, hier habe ich eine Möglichkeit gefunden, zu bestellen. Ab Mitte Juni soll das aber auch bei der Manufaktur selbst online möglich sein 🙂
Corona
Lang hab ich um meinen kurzen Aufenthalt gebangt. Als das „Go“ der Behörden kam und die Insel wieder für Touristen öffnete, habe ich mich gefreut. Ich habe mich jedoch auch mit einigen Insulanern unterhalten und die Gefühle sind gemischt. Der Tenor jedoch: Solange sich alle an Regeln und Auflagen halten, ist die Insel dem Tourismus dankbar, denn die Sylter freuen sich über Gäste. Die Angst vor einem zweiten Lockdown ist aber groß, somit der Appell an alle, hier wachsam zu sein.
Wir haben die Gastronomie nicht versucht, völlig zu meiden, weil sich natürlich auch die Sylter freuen, wenn wieder etwas Leben in die Bude kommt. In den meisten Lokalen ist es so, wie im Rest Deutschlands auch: weniger Auslastung, Handdesinfektion am Eingang, ein Platz wird zugewiesen und auf dem Weg zum Tisch ist ein Mundschutz zu tragen. Die meisten Kellner/innen haben sogar die Masken mit Plexiglas o.Ä., was die Kommunikation noch angenehmer gestaltet.
Tipp:
Was natürlich auffällig war: die Schlangen morgens vor den Bäckereien, bis zu 200m lang. In vielen Lokalen gibt es die Möglichkeit, schon Frühstück vorzubestellen. Auch sonst würde ich in der momentanen Situation immer zu einer Reservierung raten, das macht es allen einfacher. Auch bei Hotels würde ich raten, vorab genau zu klären, ob es bspw. Frühstück gibt. Die Auflagen sind, wie wir wissen, nicht alle von heute auf morgen leicht zu erfüllen. Zusammengefasst: einfach vorher gut über alles Informieren und einmal mehr Nachfragen 🙂
Appartement
Auch aufgrund der Situation waren wir diesmal in einem Appartement, weil wir uns dank Kühlschrank und Küche so hier gut selbstversorgen konnten. Und auch sonst hat es uns dort an nichts gefehlt. Hell, schön eingerichtet und sehr modern – es gab Boxen für eigene Musik, ein TV jeweils im Wohn- und Schlafzimmer, eine Regendusche uvm. Das Appartement war sogar größer als meine Wohnung in Hamburg, den Extraplatz hab ich natürlich genossen. König Appartements bietet hier viele schöne Wohnungen an, unsere war außerdem sogar fußläufig vom Bahnhof und nur 300m vom Strand entfernt. Direkt nebenan war eine süße Konditorei, dort haben wir uns das ein oder andere Mal für ein Stück Friesentorte blicken lassen.
Bis zum nächsten Mal ??
Während ich gerade versuche, all die tollen Eindrücke zu reflektieren und niederzuschreiben, fahre ich über den Hindenburgdamm wieder von der Insel runter und zurück nach Hamburg. Traurig, weil ich nicht länger bleibe, aber auch froh, weil ich weiß, dass ich wiederkomme und was mich erwartet: eine Insel, die einladender und genauso auch vielseitiger nicht sein könnte.
Kommt gern bei Fragen auf mich zu oder hinterlasst mir einen Kommentar. Ich hoffe, ich habe entweder Reiselust geschürt oder eben die ein oder andere Inspiration für eine Syltreise geben können – ahoi!
xx, Sarah
Dieser Beitrag ist in freundlicher Zusammenarbeit mit der Sylt Marketing GmbH entstanden.
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