Sylt – definitiv eine Reise wert

by Sarah

Sylt – eine Insel, der ihr Ruf der Schickeria, des Ortes für die Schönen & Reichen vorauseilt. Ich war neugierig, ob es wirklich „nur“ das ist, was die Insel ausmacht oder ob die Insel doch eine Reise wert ist. Wollte Sylt auch endlich mal erleben. Also habe ich meinen Weekender gepackt und mich für einen kurze Reise auf die Insel eingelassen und ich kann schon vorwegnehmen: auch ich bin nun #sychtig und komme definitiv wieder. Aber von vorne:

An- und Abreise auf Sylt

Es könnte kaum bequemer sein, auf die Insel überzusetzen als von Hamburg mit dem Zug nach Weserland. Vorbei an grünen Wiesen, Schafen & Kühen über den Nord-Ostsee Kanal und auch den Hindenburgdamm. Mit dem Schleswig-Holstein Ticket für etwa 30€ (plus 3€ für jede weitere Person) oder einem Gruppenticket für 5 Personen gestaltet sich die Fahrt darüber hinaus angenehm preiswert. Umsteigen muss man, steigt man zumindest in Altona ein, nicht. Zurücklehnen & die Vorfreude genießen. 


Mobilität auf Sylt

Auch wenn Sylt eine Insel ist, erstreckt sich diese doch auf eine Länge von 38km und bei gutem Wind kann das Bereisen der Insel doch anstrengend sein. Wir wollten mobiler und flexibler sein, also haben wir uns für unseren Aufenthalt einen kleinen Smart Cabrio gemietet. Mit Elektromotor! Das ist nämlich ganz im Sinne der Sylter – ein großer Teil der Insel ist Naturschutzgebiet und vor allem hinsichtlich der Umwelt bemüht sich die Insel sehr, schonende Alternativen zu fördern. 

Wir fandens ziemlich cool, der Smart fuhr sich einwandfrei  und während wir uns irgendwo auf einen Kaffee niedergelassen haben lud sich der Smart in der Zeit wieder auf. Mit, natürlich, nachhaltig produziertem Strom. Das hat uns nie etwas gekostet, bei der Miete erhielten wir eine Karte, mit der sich grenzenlos aufladen lässt ohne Extrakosten. Schnuckelig der Kleine, oder? 

Auch praktisch: Explore Sylt, der Anbieter,  befindet sich nur 5 Gehminuten vom Bahnhof entfernt!


Unterkunft

Sylt bietet viele familienbetriebene Hotels, ich persönlich mag das sehr gerne und fühle mich dort wohler als in Hotelketten. Oft ergeben sich so Gespräche und man erhält beispielsweise interessante Tipps. So auch im Friesenhof in Wenningstedt. Wir wurden sehr herzlich empfangen, haben in den kuscheligen Betten geschlafen wie Baby’s und beim Frühstück fehlte es wirklich an nichts. Auch toll: die hausgemachten Marmeladen! Mit der Lage des Hotels, nämlich so ziemlich in der Mitte der Insel, waren wir auch sehr zufrieden. So ließen sich unsere Ausflugsziele bequem ansteuern. 


Ausflüge – meine Highlights

Direkt an unserem ersten Tag waren wir trotz Ende September mit schönstem Herbstwetter gesegnet und öffneten auf dem Weg zu unserem ersten Ziel direkt das Verdeck. Mumford & Sons auf voller Lautstärke und mit Wind in den Haaren und Sonne im Gesicht fuhren wir zum nördlichsten Punkt Deutschlands.

Ellenbogen 

So nennt sich der nördlichste Abschnitt der Insel. Wenn ihr diesen mit dem Auto befahren möchtet, wird hier eine Maut von 7€ fällig. Es lohnt sich aber, denn was euch erwartet ist Natur pur. Vorbei an freilaufenden Schafen (Vorsicht!) hin zu einem der schönsten naturbelassenen Strände, die ich bisher gesehen habe. Immer Richtung Leuchtturm fahren, dort gibt es Parkplätze.  Über viele Zugänge gelangt ihr durch die Dünen zum Strand. Lasst euch den Wind um die Ohren wehen und genießt, dass dort einfach mal nichts ist. Kein Hotel. Kein Strandkorb. Auch kein Kiosk. Und auch kein Lärm. Darüber hinaus mit hoher Wahrscheinlichkeit: Auch niemand außer euch. Und dem nahezu karibisch weißem Sandstrand.

List

Im Anschluss sind wir nach List gedüst. Dort gibt es nämlich das allererste Gosch Restaurant. Wer Gosch noch nicht kennt, dort gibt es mit Garantie immer guten Fisch und vor allem für mein geliebtes Krabbenbrötchen kehre ich dort ein. Mit Blick aufs Meer haben wir’s uns hier schmecken lassen.

Weil auf etwas Herzhaftes bekanntlich etwas Süßes bei mir folgen muss, sind wir anschließend in Sylts Eismanufaktur eingekehrt. Diesen Tipp habe ich bereits vor meiner Reise ans Herz gelegt bekommen,  besonders das Quark-Karamell Meersalz Eis. Wenn ihr dort seid, vergesst nicht, beim Eis nach der dazugehörigen Soße zu fragen. Dann schmeckt’s erst richtig geil! 

Hörnum 

Worauf ich mich besonders gefreut habe: das „Auenland“. Ob Sylter diese Betitelung auch nutzen, weiß ich nicht. Jedoch gibt es im südlichsten Teil (von List sind wir etwa 25min gefahren) die Ortschaft Hörnum. Und wenn ihr euch an die Süd-West-Küste haltet werdet ihr immer wieder Abschnitte entdecken, die dem Auenland wirklich optisch sehr nahe kommen. Viele kleine Reetdach-Häuser eingebettet in die Dünen. Im Hintergrund der Leuchtturm und keine 100 Meter weiter das Rauschen des Meeres. Wunderschön. 

Uwe-Düne 

Die Düne Uwe ist die höchste Erhebung der Insel und bietet einen beeindruckend weiten Blick über die Insel, je nach Wetterlage. Dank der Holzstiege ist der Aufstieg leicht zu bewältigen. Oben angekommen wurde mir erneut die Schönheit der Insel mit ihrer Natur bewusst. Leider wurden wir direkt hier oben von einem starken Regenschauer überrascht, weshalb ich es nur noch zu wenigen Aufnahmen geschafft habe, ich werde aber wiederkommen. Dann bei etwas sonnigerem Wetter. 

Keitum 

Bekannt für seine ruhige Atmosphäre und schöne Natur hat uns Keitum nach wenigen Minuten mit seinem Charme um den Finger gewickelt. Auf Empfehlung hin haben wir direkt den Weidemannweg angesteuert. Da Keitum die erste richtige Ortschaft der Insel war, haben sich hier auch viele Kapitäne angesiedelt. Hier finden sich noch besonders viele schöne alte Häuser umgeben von jahrhunderte alten Bäumen. 

Wir haben Keitum jedoch noch aus einem weiteren Grund angesteuert. Denn ganz in der Nähe befindet sich Deutschlands nördlichster (ja, das mit den nördlichsten Punkten ist hier so eine Sache;)) Weinberg. Das wollten wir uns natürlich genauer ansehen.


Weinbergführung 

Wer hier einen anstrengenden Aufstieg erwartet, ist natürlich weit gefehlt. Auf sachter Steigung gelegen befindet sich das Weinanbaugebiet der Insel Sylt. Wir wurden hier herzlich empfangen von Somelier Nils Lackner,  der zu diesem Zeitpunkt erst wenige Stunden wieder auf deutschem Boden war. Am Tag zuvor hat er nämlich noch Deutschland bei einer Weinmesse vertreten – in Bangkok. Zur Begrüßung gab es direkt ein Glas Wein in die Hand, wir möchten ja auch genau wissen, worüber wir etwas erfahren. 

Wir hatten zudem Glück, am Tag unseres Besuches wurde der Wein geerntet. Als wir ankamen befanden sich die Trauben bereits in einer großen Wanne. Schon entstielt und bereit für die erste Gärung. Nils hat uns viel über die Herausforderungen des Weinanbaus auf Sylt erzählt, beispielsweise durch ungünstige Wetterbedingungen wie Wind und Sturm. Wir als Laien hatten natürlich ebenfalls eine Menge Fragen. Wie wird Wein optimal gelagert? Was kann man aus einem Wein alles herausschmecken? Oder anders gefragt: Was ist in einem Wein wie diesem alles enthalten? Wie trinkt man ihn richtig? Was ist der Unterschied zwischen Weißwein, Champagner und Prosecco? Befasst man sich einmal näher damit, ergeben sich eine Menge Fragen. Nils hat uns hier angenehm unaufdringlich und mit Witz sein beeindruckendes Wissen vermittelt und ich freue mich noch jetzt über diese angenehme Begegnung.

Gemeinsam sind wir durchs Weinanbaugebiet geschlendert und auch ich durfte noch „ernten“ und hab direkt mal probiert. War lecker! Ein guter Winzer kann laut Nils direkt einschätzen, wie hoch der Zuckergehalt der Traube ist. Ansonsten gibt es hierfür aber auch ein sogenanntes Refraktometer. Wie das funktioniert und was ihr damit herausfinden könnt? Macht ne Tour bei Nils und erzählt’s mir danach würde ich sagen (;


Weitere kulinarische Genüsse – einen Ausflug wert 

Kurz nach unserer Ankunft auf Sylt waren wir zunächst am Strand (unweit des Autoverleihs). Dort haben wir unseren Gaumen von der Creperie am Meer verwöhnen lassen. Einmal süß mit Nutella und Meersalz, einmal herzhaft mit Hackfleisch, Käse und Sour Cream. Lecker!

Ebenfalls wirklich empfehlenswert ist das „goldgelb“. Hier sind Nils und ich für ein zweites Frühstück eingekehrt, weil’s uns so gut gefallen hat, sind wir gut zwei Stunden geblieben. Lena & ihr Mann führen das goldgelb und sind dafür auf die Insel gezogen. Man merkt, dass dies ein Herzensprojekt ist. Mit vielen stilvollen goldenen und warmen Akzenten steckt hier die Liebe im Detail.  Und auch im Essen! 

Für uns gab es Eggs Benedict, Shakshuka und eine Kokosbowl. Shakshuka war mein Highlight. Ich probiere wahnsinnig gerne Neues und dieses israelische Frühstück, bestehend aus Tomate, scharferPaprika, frischen Kräutern, 3 Eiern und wahlweise Ziegenkäse hat mich absolut begeistert. Wenn ihr Shakshuka noch nicht kennt, oder es liebt, empfehle ich es euch dort doch mal zu probieren (; 

Nach unserem Frühstück kam die Sonne heraus und wir haben es uns noch für einen Drink in einem der Strandkörbe gemütlich gemacht. Um 12 Uhr Mittags einen Limoncello-Spritz und einen Mimosa Grapefruit zu trinken ist übrigens vollkommen legitim! 

Kupferkanne 

Auch interessant ist die Kupferkanne, unweit von Kampen gelegen. Früher war dies ein halb in die Erde eingelassener Flakbunker, heute ein Café mit ganz eigenem Charme. Durch viele einzelne Räume und Verwickelungen dieser kann man sich beim ersten Besuch auch schon mal Verlaufen. Die Portionen Kuchen sind ordentlich und der Kaffee gut, lohnt sich. Bei schönem Wetter hat man von der Terrasse hier auch direkten Blick aufs Wattenmeer. 


Fazit 

Sylt ist ein Stück weit Schickeria, ja. Allein aufgrund der Anzahl an Luxuskarosserien, die ich in der Zeit gesehen habe, lässt sich das nicht leugnen. Aber! Ich habe auch festgestellt und erlebt,  dass die Insel weitaus mehr ist. Landschaftlich hat mich im Norden Deutschlands bisher nichts so sehr beeindruckt wie die Natur hier. Und auch die Gastfreundlichkeit der Sylter selbst. Es ist, als tauchst du in eine Community ein, die unterm Strich eines teilt: Die Liebe zu einem ganz besonderen Fleckchen Erde. 

Sylt, ich komme definitiv wieder!

Update 2020: Ich habe mein Wort gehalten, von meinem zweiten Besuch, diesmal mit Sonne, könnt ihr hier lesen.


Dieser Beitrag ist in freundlicher Zusammenarbeit mit Sylt Marketing entstanden und enthält durch Nennungen & Verlinkungen werbliche Inhalte. Alle Erfahrungsberichte und Meinungen spiegeln meine persönliche Sicht wider.

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