“Mutti jag die Hühner aus dem Stall, die Gäste kommen.”

by Sarah

So in etwa hieß es noch vor rund 200 Jahren auf der Insel Rügen als der Tourismus auf einer der schönsten Ostsee-Inseln zu wachsen begann. Ich hatte das Glück 200 Jahre später nicht mehr in einem ausgeräumten Stall wohnen zu müssen als es für mich auf Presse-Reise ins wunderschöne Dünenhaus an die Küste ging.

“Ich wäre dann bereit abgeholt zu werden und ans Meer zu fahren” jagt es mir mindestens einmal täglich durch den Kopf. Und als hätte die wunderbare Mrs. Politely Delicious Agentur meine Wunsch erhört ging es für uns an einem -wie könnte es anders sein-  strahlend grauen Hamburger Morgen auf in Richtung Rügen ins wunderschöne Dünenhaus. Ich hatte schon einige Orte an der Ostseeküste bisher gesehen, das Örtchen Binz mit seiner wunderschönen Strandpromenade und seiner einheitlichen Bebauung im Stil der Bäderarchitektur hat mich dennoch auf Anhieb begeistert. Das Dünenhaus liegt direkt am Wasser in der ersten Reihe umgeben von beeindruckenden Bauten, die teilweise schon im 17. Jahrhundert errichtet wurden.

Die acht Appartements, fast alle mit Meerblick, könnten gemütlicher und stilvoller kaum sein. Ein weiteres Highlight: Im Sommer gehört sogar ein eigener Strandkorb zu jedem Appartement und die großen Veranden laden zum Verweilen ein.

Nachdem wir unsere Appartements bezogen und unseren ersten Strandrundgang hinter uns hatten kehrten wir im Freustil ein um den kleinen Hunger zu stillen. Eine gute Wahl wie sich herausstellte. Der Einrichtungsstil ist auf jeden Fall auffällig, wir versuchten ihn zu beschreiben und einigten uns auf einen im wahrsten Sinne kunterbunten Mix aus Landhaus-Industrie-Chic. An die Einrichtungsexperten unter euch, wie würdet ihr das beschreiben?

Wie geschichtsträchtig der Seeort Binz sowie auch die Insel Rügen sind, erzählte uns anschließend, mit nicht zu überhörenden Stolz auf seine Heimat, unser Reiseführer Klaus Boy. Von klein auf mit der Insel verbunden hatte er viele der dort stattfindenden Veränderungen natürlich erlebt und wir lauschten begeistert seinem Wissen aus erster Hand, welches er auf liebenswert humorvolle Weise zu vermitteln wusste. Da ein Bild häufig mehr zu sagen vermag als 1000 Worte, seht selbst:

Hungrig nach unserem langen Spaziergang an der Seeluft kehrten wir im Peter Pane ein, welches sich direkt im Erdgeschoss des Dünenhauses befindet. Zum Strand hin lädt es mit einer großen Veranda ein auf der ich mir auch gut vorstellen kann an lauen Sommerabenden zu verweilen.IMG_4433-min

Bei der riesen Auswahl an Burgern tue ich mir immer so schwer, wer kennts? IMG_4436-minIch habe mich letztlich für LAGERFEUER entschiede mit Bacon und Röstzwiebeln, traurigerweise hat der Nachtisch nicht mehr hinterhergepasst, ich werde aber wiederkommen und definitiv beide probieren müssen! 😀

Hier ein paar Eindrücke vom gemütlichen Ambiente und den Speisen:

Ausgeschlafen und erholt ging es am zweiten Tag auf Rügen-Rundreise, selbstverständlich mit unserem Rügen-Buddy Klaus Boy. Wir erfuhren viel über die großen Veränderungen auf der Insel vor allem zu Zeiten der DDR. Wer sich für das Thema begeistern kann sollte der Insel definitiv einen Besuch abstatten, da es hier wirklich -für mich vollkommen unerwartet- viel zu erfahren gibt. Klaus zeigte uns bspw. Prora, eine der wirklich bizarrsten Bauten aus den vierziger Jahren. Damals geplant als “Kraft durch Freude” Ferienkomplex für gut 20.000 Menschen, heute eine trostlose und teilweise im Originalzustand verlassene Ruinenlandschaft.

Die landschaftliche Schönheit der Insel offenbarte sich uns endgültig beim Besuch des Königsstuhls, einem Kreidefellsmassiv mit einer Höhe von etwa 120 Metern. Von der Viktoriasicht aus hat man einen wunderschönen Blick auf die Klippen und die Weite der Ostsee. Ein Video davon findet ihr bspw. in meiner Rügen-Story auf instagram (mobil).

Anschließend schauten wir uns den Schauplatz der Störtebecker Festspiele an, wo aktuell die Kulisse für die anstehende Spielsaison gebaut wird. Eine beeindruckende Freilicht-Bühne, die ebenfalls einen weiteren Besuch im Sommer sehr schmackhaft machte. Die Ticketpreise für die Festspiele bewegen sich bei 30€, definitiv eine Überlegung wert. Funfact: die knapp 150 Schauspieler beenden die Aufführung selbst bei Regen nahezu nie, erst wenn weniger als 150 Zuschauer anwesend sind.

In einem der letzten gut erhaltenen Schlösser auf Rügen kehrten wir für einen Nachmittagssnack ein, dem Birnen-Schokoladen-Crumble mit Walnusseis konnte ich nicht widerstehen.

Zurück an unserer Unterkunft machte ich noch einen Strandspaziergang um für einen kurzen Moment die unfassbare Ruhe zu genießen. Kennt ihr diese Momente, in denen einen diese Ruhe vollkommen erwischt und man einfach nur innehält und sich darauf konzentriert wie schön sie ist? Vielleicht ein Großstädter-Phänomen?

Zusammengefasst war der Abstecher nach Rügen aufregend, abwechslungsreich, beeindruckend und somit mehr als lohnenswert – auch in der Nebensaison. Für längere Aufenthalte hat Rügen noch weitaus mehr zu bieten, weshalb ich schon weiß, wo ich bei wärmeren Temperaturen diesen Sommer noch einmal sein werde – unter anderem im Strandkorb des Dünenhauses, das Meeresrauschen genießend.

xx

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