do it for you – tu es für dich. Ja was denn?

by Sarah

Manchmal beginne ich Einträge hier mit dem Titel, manchmal füge ich ihn zuletzt hinzu. Hier ist ersteres der Fall und eindringlich starren mich diese vier Worte – do it for you -gefühlt an. Was hab ich mir denn dabei jetzt eigentlich gedacht?

Vom klassischen Blogger-Jahresrückblick mit einer Auflistung meiner Highlights sehe ich heute ab. Aber es gibt ein paar Dinge oder auch Learnings, die definitiv zum Resümee des Jahres 2018 zählen.

die Hand voll Menschen

Du kannst nicht jeden umhauen. Nicht jeder muss dich mögen und recht machen kannst du es sowieso nicht allen. Und nicht alles, was die Leute sagen und denken, sagt etwas über dich aus – viel häufiger über sie selbst. Je weiter man sich ins Gewässer der undurchsichtigen Social Media Welt hinaustraut, desto mehr wird einem das bewusst. Noch mehr, als fernab dessen. Ich habe damit meinen Frieden geschlossen. Nicht selten habe ich dieses Jahr auch mein eigenes Aktiv-Sein hier und auf meinem Account zwiespältig gesehen, da ich sowohl privat als auch hauptberuflich eigentlich non-stop damit konfrontiert werde. Die Frage nach Authentizität und Sinnhaftigkeit wird – nicht nur bei mir – immer lauter. Weshalb sich der schöne Wahnsinn in der Zukunft auch stark verändern wird – aber ich schweife ab.

Worauf ich hinauswill : “Je älter du wirst, desto mehr realisierst du, dass es nicht darum geht mit wahnsinnig vielen Menschen befreundet zu sein. Das kannst du auch gar nicht. Du merkst irgendwann, dass es eine Hand voll Menschen ist, die bleibt.” Das Zitat stammt von meinem Dad und ich merke nun, dass er recht hat.

“Ein bisschen Freundschaft ist mir mehr wert, als die Bewunderung der ganzen Welt”

Otto von Bismarck

Besonders dieses Jahr durfte ich erfahren, wie wertvoll es ist, zu wissen : Egal wo ich bin & egal wer ich bin, egal wohin ich mich verändere – immer mit einem Backup. Man ist auch immer ein Produkt seiner Umwelt und daher an dieser Stelle ein dickes Danke an meine “Hand voll Menschen”, die mir auch immer wieder dabei hilft, wenn berufliches und privates verschwimmen, zu differenzieren und mich daran erinnert, was ich bin.

neue Wege gehen // open-minded sein

Rückblickend habe ich dieses Jahr mehr gewagt als die Jahre zuvor. Schule, Studium, Arbeitswelt. Bis dahin war so ziemlich alles gesetzt und es gab immer einen Jahresplan. Keine großen Überraschungen. Und eigentlich auch keinen Grund, etwas zu ändern. Dieses Jahr habe ich etwas geändert – für mich. Ich hab was gewagt, beispielsweise als ich mich schon darauf vorbereitet hatte, meinem Chef meine Kündigung zu offenbaren, weil ich “raus musste”. Ich war mit meiner Alltagsroutine und Arbeitsroutine nicht mehr zufrieden. Statt beim Arbeitsamt fand ich mich zwei Wochen später in Indonesien vor – im Co-working Space. Denn ich arbeitete weiter, wie zuvor ( eigentlich besser als zuvor!) und aus meinem Wagnis wurde ein Gewinn. Ein Weg, den ich vorher gar nicht gesehen hatte. Ich will gar nicht wissen, wieviele Wege noch da draußen sind, die nur ein wenig Mut erfordern – wobei, doch!

Und dann ist da noch die Lissabon-Sache. Wochen oder Monate im Ausland zu sein, war auch dieses Jahr nichts sonderlich Neues für mich, bisher fühlte ich mich jedoch mehr als Tourist als irgendetwas anderes. Nicht so in Lissabon, wers begleitet hat, durfte schon vermuten, dass ich hier ein wenig mein Herz verloren habe. Nicht nur wegen dem tollen Wetter und dem wie ich finde wundervollen Stadtbild und der Locals sondern auch aufgrund der Menschen dort, mit denen ich meine Zeit verbracht habe. Für mich gibts keinen besseren Inbegriff des Ankommens, als in seine Stammcafes oder zum Kiosk zu gehen und nicht mehr bestellen zu müssen, weil man dich kennt und weiß, was du bestellen wirst. Kein Gekommen-um-zu-bleiben aber definitiv ein ganz-oft-wiederkommen. See you soon, LX.

Selbstakzeptanz

In dem ein oder anderen Artikel hier ist es bereits durchgeklungen, auch ich hab dieses Jahr nicht gerade ohne Selbstzweifel verbracht, eben aufgrund des nicht-alltäglichen Lebensstils und dem vielen Reisen, der vielen neuen Menschen, Orte und Erlebnisse. Und immer öfter die Frage, wer bin am Ende des Tages eigentlich “Ich”? Irgendwann hatte ich das Gefühl, es gibt eine Sarah vor den Reisen, die Indonesien-Sarah, die Hamburg-Sarah, die Lissabon-Sarah, die etc. – die Liste ist lang. Durch viele Gespräche wurde klar, dass es so vielen geht. Ich hab mich auf die Suche nach dem gemacht, was “unterm Strich” steht und hierfür war Nachhause-Kommen und -hier haben wir sie wieder- meine Hand voll Menschen wichtig. Die Wichtigkeit von Innehalten, Entschleunigung und Reflektieren & Austausch habe ich mir vorgenommen, nicht mehr zu unterschätzen. Und auch davon, nicht immer zu hart zu sich selbst zu sein.

do it for you // be you

Kommen wir drauf zurück, etwas habe ich mir vorgenommen – nicht für 2019, sondern generell. Mehr auf mich hören und zu tun, was mir gut tut. Woran ich Spaß habe, was ich möchte. Sicher oft eine mit nicht wenigen Hindernissen behaftete Gratwanderung, aber mir zunehmend wichtig. Selbstverständlich ist es nach wie vor auch mir wichtig, die Meinung von mir nahestehenden Personen zu hören. Hier spielen viele Gedankenansätze, wie beispielsweise der, dass wir mit Zeit umgehen, als hätten wir noch Jahrzehnte davon über, mit rein. Zu oft habe ich von Menschen gehört, was sie bereuen nicht getan zu haben, als sie es gekonnt hätten. Ich sage nicht, dass es möglich ist, einmal nichts zu bereuen. Das ganz bestimmt nicht. Aber ich möchte zumindest sagen können, das getan zu haben, was ich für richtig hielt und nicht, was leichter, bequemer oder von jemand anderem gewollt war.

Wie immer schätze ich den Austausch mit euch und bin neugierig – was hat 2018 euch gelehrt, worauf seid ihr stolz? Habt ihr Vorsätze für die Zukunft?

xx

2 comments

Tina Januar 8, 2019 - 3:20 pm

Meine liebe Sarah, ich mag deine persönlichen Einblicke und Kolumnen einfach so gerne. Wahrscheinlich auch, weil ich mich in vielem wiederfinden kann. Ich glaube dir sofort, dass das vergangene Jahr unglaublich abwechslungsreich war und damit auch viele Höhen und Tiefen hatte. Und ich bin mir sicher, dass auch 2019 wieder einige Überraschungen parat halt aber wie du schon sagst: mit dem Rückhalt von Familien und Freunden ist doch irgenwie jede Krise zu überstehen – zum Glück ♥ Ich freue mich auf unser nächstes Wiedersehen meine Liebe 🙂

xxx
Tina

https://styleappetite.com

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Wie es war, als adoptiertes Kind groß zu werden - Erfahrungsbericht Januar 5, 2021 - 7:26 pm

[…] Unterschätzung, ich mittendrin #tobehonest Hamburg gibt Acht! Hab‘ mich wohl verliebt. do it for you – tu es für dich. Ja was denn? Abstecher nach Berlin Vienna calling time to celebrate // outfit-inspo (not) perfect // […]

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