„Ihr fahrt nach Slowenien? Da fahre ich sonst immer nur durch, wenns nach Kroatien geht!“. So die häufigste Reaktion, als ich 9 Tage Roadtrip durch Slowenien gemeinsam mit meiner besten Freundin dorthin geplant habe. Wer Slowenien nur von der Autobahn in Richtung Kroatien aus sieht, macht meiner Meinung nach einen großen Fehler. Anbei findet ihr Tipps, schreibt euch dieses wundervolle Land unbedingt auf die Reiseliste!
Sieht man sich die Liste der waldreichsten Länder weltweit an, sticht Slowenien mit stolzem Platz 4 schnell ins Auge – an wenigen Orten findet sich noch eine solch ausgeprägte Flora & Fauna wie dort. Dementsprechend hatte ich selten das Gefühl, die Schönheit wahrer Natur so erleben zu dürfen wie dort. Für mich als Großstädterin vermutlich ohnehin intensiver, Naturliebhaber kommen hier definitiv auf ihre Kosten.
Es ist nicht das Außergewöhnliche in den Dingen, die wir erleben, sondern das Außergewöhnliche in den Gefühlen, die wir für gewöhnlich nicht fühlen.
So oder so ähnlich ging es mir auf der Heimreise durch den Kopf. Das nagende Gefühl, niemandem mein inneres Chaos nach dieser unglaublichen Woche erklären zu können, trieb mich nahezu in den Wahnsinn. Mit anderen Worten: Das waren nicht nur 8 Tage selbstorganisierte Rundreise. Nein, das war ein kleines Stück Magie! Slowenien hat uns voll und ganz in seinen Bann gezogen. Von einer kleinen Liaison….
Warum überhaupt Slowenien?
Zurück auf Anfang. Bei unserer Suche nach Orten, die sich coronabedingt noch ethisch vertretbar bereisen ließen, stießen wir zu Mitte September schnell an unsere Grenzen. Bis mir schließlich dieses kleine Land auf der Karte, umgeben von Österreich, Italien, Ungarn und Kroatien, ins Auge sprang. Nach Überprüfung der Gegebenheiten war klar: wir reisen durch Slowenien.
Ein Land, über das bis dahin wir kaum etwas wussten.
9 Tage und 8 Nächte haben wir uns Zeit genommen. Einig, dass wir sowohl Städte bereisen möchten, vor allem aber auch die Natur genießen wollen. Rückblickend würde ich sagen, dass die eigens geplante Route genau diesen Ansprüchen im richtigen Ausmaß gerecht geworden ist, daher möchte ich sie hier mit euch teilen:
Route unseres Slowenien Roadtrip
Über Land und Leute haben bereits zuvor Menschen zu Genüge auf anderen Blogs berichtet. In eigenen Worten kurzgefasst: Wir wurden stets mit außergewöhnlicher Herzlichkeit aufgenommen. Und mit dem ein oder anderen interessanten Welcome Drink.
Was unseren Roadtrip durch Slowenien letztlich interessant gemacht hat, war ein Zusammenspiel aus der Reiseroute, unseren Erlebnissen dabei und vor allem den Unterkünften. Letztere hätten nämlich abenteuerlicher und vor allem abwechslungsreicher nichts sein können. Deshalb möchte ich sie mit euch teilen.
Unterkünfte auf dem Slowenien Roadtrip
Beginnen wir in der Nähe von Vojnik. Einem Ort, der euch sicherlich bei keiner Reiseplanung durch Slowenien begegnen wird. Bestenfalls in der Nähe von Maribor, die kleine Stadt soll wohl sehenswert sein, wir haben sie aus Zeitmangel jedoch übersprungen. Was wir stattdessen erleben durften, war aber ohnehin, wage ich zu behaupten, weitaus spannender.
Die Ranch von Gregor und Maja – Vojnik, Slowenien
Zugegeben: die Anreise kann sich in Slowenien an manche Orte abenteuerlicher gestalten, als vermutlich erwartet. So sind von Maps vorgeschlagene Straßen beispielsweise häufig nicht mehr als Schotterwege. Lasst euch davon keineswegs irritieren! Als wir nach der Durchfahrt eines Waldes die Ranch von Gregor und Maja auf einem kleinen Hügel erblickten, hatten wir das Gefühl, auf einem Spielplatz für Erwachsene angekommen zu sein. Mit einer bewundernswerten Passion werkelt Gregor hier und baut mit Holz. So auch die Hütte, in der wir genächtigt haben. Einfach gehalten wollten wir’s. Dem Preis nach durften wir das mit 27€/Nacht zu zweit vermutlich auch erwarten. Was wir jedoch stattdessen „bekommen“ haben, wäre eigentlich unbezahlbar gewesen.
Unter freiem Himmel saßen wir in unseren Liegestühlen vor der Hütte. Das Lagerfeuer vor uns ist die einzige Lichtstörung weit und breit.
„Selten habe ich die Milchstraße so klar und deutlich sehen können, sieh dir nur diesen Sternenhimmel an“, bricht Anne unser ehrfürchtiges Schweigen schließlich.
Ich sehe nach oben und werde ganz still. Sie hat Recht. Als wir morgens aufwachen, ausgeschlafen und gut erholt, begleitet uns ein Lama zum Haupthaus, wo wir uns frisch machen. Wir lassen die Hühner aus dem Stall, Gregor hat uns angeboten, gerne auch die frisch gelegten Eier zu essen. Brina und Tisa, zwei Therapiestuten, wiehern uns von der Ranch aus zu und gemeinsam mit Felix, dem Kater, sowie zwei Ziegen und dem Lama gehen wir zurück zu unserer Hütte. Auf einem Gaskocher setzen wir den Kaffe auf.
Diese Nacht und dieser Morgen waren einzigartig und ich ahne, dass das nur der Anfang eines ziemlich besonderen Roadtrip durch Slowenien werden würde.
Hier gehts weiter mit unserem nächsten Stop Ljubljana.