Da planst Du mit deinen guten Freunden 2 Monate im Voraus ein festes Wochenende ein, damit kurzfristig der Job des einen dir einen Strich durch die Rechnung macht. Aber, es hat auch seine Vorteile, ein Model im Freundeskreis zu haben, denn wer weiß, ob ich sonst jemals für einen Städtetrip nach Mailand geflogen wäre – und dann noch in so (Achtung Wortwitz!) schöner Gesellschaft 2 Tage lang Dolce Vita genossen hätte!
“Wie wärs, wenn wir unser gemeinsames Wochenende nach Mailand verlegen – denn ich bin hier!” – gesagt, getan. Flüge buchen kann ich. Nur planen nicht so gut, in keinerlei Hinsicht. Und selbst wenn ich noch so schöne Pläne hätte, ich würde mich ja letztlich doch nicht dran halten. Also, auch kein Städtetrip Vorbereitung. Und den Dom, den würde ich auch so finden.
Dank eines Urlaubstages und gut gelegener Flüge hatten wir so im Quartett 3 volle Tage füreinander, für einen Städtetrip nach Mailand wirklich ausreichend. Das könnte man negativ auslegen, so ist es jedoch nicht gemeint. Ausreichend dahingehend, dass man eine gesunde Masse an Eindrücken in der Zeit aufnehmen kann, nebenbei aber auch genug Gelegenheit für Dolce Vita hat. Ohne befürchten zu müssen, eine selbstverständlich super wichtige Sehenswürdigkeit zu verpassen.
Wir hatten ein vom Zentrum Mailands fußläufiges AirBnB, das hat alles leichter gemacht. Zudem ist ein 48h-Ticket mit 8,40€ wirklich unschlagbar günstig und die Metroverbindungen sehr schnell intuitiv zu verstehen. Da es sich zu Fuß und ohne Google Maps aber am, wie ich finde, schönsten entdecken und “aufnehmen” lässt, haben wir uns besonders am ersten Tag einfach treiben lassen. In Richtung Dom, hier auf einen Rosé, da auf eine kalte Platte, hier auf einen Rosé und da auf ein T-Bone Steak. Rückblickend haben wir abgesehen von einem Ticket für eine Stadtrundfahrt (nehmt hier den gelb-blauen OpenMilan Bus! Da kostet das Ticket nur 10€!) unsere Moneten ausschließlich in Verdauliches investiert. Ich mein, wir waren in Italien! Alles andere wäre rational gesehen fragwürdig!
Wir kamen, wir sahen, wir aßen. Dolce Vita.
Oft haben wir uns auch in Navigli aufgehalten, viele von euch haben es mir im Vorfeld empfohlen – mit Recht! Auf den Freitag Abend war es hier sehr entspannt und wir konnten uns mit unseren Aperol Spritz 2Go (3,50€!!!-günstiger wird’s nicht!) frei bewegen, auf den Samstag war hier hingegen unfassbar viel los und vor jeder Bar standen und saßen Menschen. Hatte beides was an sich.
Und wenn wir nicht in Navigli waren, dann in Dom-Nähe. Ihr werdet jetzt denken: “Dom, schön und gut, aber wie oft kann man sich dort denn aufhalten innerhalb von drei Tagen?”. Tja, ganze drei Tage lang immer wieder. Nicht, weil der Dom so schön war. Sondern die Bar/das Café davor. Ich weiß, kaum vorzustellen an einem solchen Hotspot – aber trotz der Fülle an Touristen wurden wir am 2. Tag in gänzlich neuen Outfits wiedererkannt, sowie auch am dritten Tag, als wir zu 4. dort auftauchten – hier bekamen wir sogar ein kleines Dessert aufs Haus als Überraschung. Ich sage es nochmal, kaum zu glauben in dieser Lage mit einem solchen Durchlauf, aber das war ein herausragender Service – rein in die Bar Duomo (direkt beim gelb-blauen OpenMilan Bus ;-)) mit euch!
Man muss dem Leib was Gutes tun, damit die Seele sich wohlfühlt.
Ein geschmackliches Highlight haben wir bei The Brisket in Navigli erlebt – nicht sehr italienisch, ich weiß. Aber geil! Top Service, viel gelacht, Wohlfühlatmosphäre, faire Preise und wirklich lecker! Hier habe ich meinen ersten Negroni getrunken 🙂
7,5 Random Tipps für Mailand
- Trinkgeld nur bei wirklich herausragender Zufriedenheit geben
- unterschiedliche Preise bei Trinken/Essen am Tisch und an der Bar beachten
- Stichwort “Coperto”
- Flughafen Malpensa nach meiner Erfahrung entspannter als Linate
- Stadtrundfahrt für 10€ (man könnte meinen, ich wäre Schwabe, aber die lohnt auch unabhängig des Preises!)
- La Prosciutteria
- es gibt Uber & myTaxi – nichts von beidem ist preiswert, aber die Tram ist cool
- besucht den Friedhof!
Ich hatte es auf Instagram schon angesprochen: Mir wurde Mailand als Stadt von wenigen angepriesen, eher im Gegenteil. Mein Eindruck hingegen war wirklich schön, was aber, und hier werdet ihr mir zustimmen, immer stark von der Begleitung abhängt. Es gibt Gruppen, die eine gestresste Atmosphäre versprühen, oder die einen Plan brauchen, um zu funktionieren, etc. – verschiedenste Kompositionen von Menschen und Charakteren eben. Der Clue unserer Konstellation, wie sich exakt vor einem Jahr auf Bali schon erwiesen hatte, war und ist es, dass wir am Ende des Tages von unseren 2 Tagen Städtetrip alle dasselbe wollen: