Von Dublin nach Cork – auf in den Süden Irlands. Mit etwa 250km und einer Fahrtzeit von etwa 3h war dies auch schon die längste Strecke und Fahrt in meinen gesamten 10 Tagen, also easy machbar! Von Freunden und auf vielen Reiseblogs habe ich den Nationalpark der Wicklow Mountains ans Herz gelegt bekommen, der läge theoretisch auf dem Weg. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben und ich gebe diesen Tipp hiermit gerne weiter.
Cork
Mein erster Abend in Cork und mein Herz tanzte vor Freude über so viele neue Eindrücke. Ich weiß noch wie heute, wie ich meinen Partner anrief und ihm etwa 60 Sekunden lang einen Monolog darüber hielt, wie andersartig die Architektur ist oder wie interessant der irische Dialekt klingt. Mit meiner Kamera ließ ich mich durch die Abendstimmung treiben, suchte ein Restaurant und saß dort das erste Mal seit Abflug in Deutschland endlich still und realisierte: geil, ich bin jetzt allein in Irland.
Von einigen Reisen alleine kenne ich dieses besondere Gefühl in den ersten Stunden nach Ankunft. Wenn noch jeder Geruch, jedes Geräusch fremd klingt, Dialekte unverständlich, vieles fremd wirkt. Es ist für mich eines der Schönsten und ich genieße das Zusammenspiel aus Freude, Stolz, Dankbarkeit und auch Ehrfurcht über meine Entscheidungen. So auch hier in diesem kleinen Restaurant, ein Moment, der mir noch Monate später präsent ist. Nichtsahnend, wie viele unglaubliche Erlebnisse ich sammeln würde in den kommenden 10 Tagen.
Den darauf folgenden Vormittag habe ich für einen weiteren Spaziergang durch Cork genutzt. Eines meiner Highlights: der Besuch des English Market. Ein schöner Markt mit allen erdenklichen Köstlichkeiten, frischem Fisch und Fleisch, Blumen und vielem mehr in einer schönen Halle. Hier treffen Reisende und Einheimische aufeinander und es herrscht quirliges Treiben. Selbst die Queen hat sich davon schon 2011 überzeugt.
Cobh – auf den Spuren der Gesichte vom unsinkbaren Schiff
Mit knapp 13.000 Einwohnern liegt Cobh an der Südküste Irlands. Berühmtheit erlangte der Hafen nicht zuletzt durch die Titanic, die 1912 bei ihrer Jungernfahrt zuletzt in Cobh, auch Queenstown, ablegte. Seit kleinauf faszinieren mich die Geschichte des Schiffs und die Schicksale der Insassen, daher wollte ich unbedingt hier ein wenig Zeit verbringen.
Die Kathedrale von Cobh ist die Bischofskirche des römisch-katholischen Bistums Cloyne in der kleinen Hafenstadt Cobh an der irischen Südküste. Die auf einer Anhöhe weithin sichtbare Kirche ist ein herausragendes Beispiel der Neugotik.
Die Stadt hat ihren irischen Charme behalten und lohnt sich definitiv für einen Ausflug. Ich bestaune die bunten Häuserfassaden und die Kathedrale, die über der Stadt auf einem Hügel thront. Lasse mir die Seeluft um die Nase wehen und lausche den Möwen. Für einen kurzen Moment, wenn ich die Augen schließe, fühle ich mich wie Zuhause in Hamburg. Dieser Schein wird nur durch einen älteren Herren getrübt, der sich, mit stark irischem Akzent bemüht, eine Unterhaltung mit mir zu beginnen. Dies ist das erste und glücklicherweise auch das letzte Mal während meiner Reise, dass ich, so sehr ich mich auch mühe und so oft ich auch um Wiederholung bitte, ich einfach kein einziges Wort verstehe. Nach mehreren Versuchen Lächeln wir uns einvernehmend an, jeder nippt an seinem Heißgetränk und wir bevorzugen das Schweigen. Und ich habe das Gefühl, Irland auf den Spuren zu sein.
Highlight: Das Titanic Museum. Es besticht durch seine tolle Aufmachung und transportiert sowohl die Geschichte des Schiffes als auch ganzer Gruppen sowie einzelner Schicksale so authentisch. Ich möchte nicht zu viel vorwegnehmen, aber besucht es. Und schaut mal genau auf euer Ticket (;
Möchtet ihr gerne ein paar allgemeine Informationen und Geschichten zu meiner Irlandreise lesen, schaut gerne hier vorbei. Ansonsten schicke ich euch gerne weiter zu einem meiner unvergesslichsten Aufenthalte, der Alpaka Lodge.