Immer schon weit oben auf meiner To-Do-Liste stand ein Roadtrip. Mit einem Campervan, Freiheitsgefühl pur, von Pinterest hoffnungslos inspiriert. Genau das haben Isi & ich uns nun gemeinsam für ein paar Nächte erfüllt, die portugiesische Küste, Musik aus den Boxen, Sunsets und wir – eingekuschelt in unsere Bettdecken aufs Meer blickend.
Freitag starteten wir Mittags in Lissabon. Eine konkrete Route haben wir uns nicht zurechtgelegt, es war eher so ein Finger-auf-Google-Maps-legen und “hier so lang, werden wir schon schaffen”, ungeachtet des Maßstabs natürlich. Ich persönlich bin ohnehin kein Fan von großen Plänen auf Reisen, ich mag es mehr unvorhergesehen und meine eigenen Erfahrungen abseits der klassischen Touristenerfahrung zu machen. Zumindest versuche ich das immer. Umso wohler hab ich mich in Isi’s Gesellschaft gefühlt, nach dem Prinzip zu Reisen entsprach auch ganz ihrer Vorstellung von einem ungezwungenen Roadtrip.
Well-prepared mit einer vorab zusammengestellten Playlist (zum Glück haben wir den selben Musikgeschmack- wer mich kennt, weiß, dass ich beim Fahren keinen Song länger als 20 Sek. anhabe) sind wir Richtung Süden an der Westküste entlang gefahren, rechts von uns die langsam untergehende Sonne, jede von uns mit einem glückseligen Lächeln auf dem Gesicht. Gemeinsam Schweigen kann so beruhigend sein.
Da ich seit Jahren regelmäßig Auto fahre und Isi nicht, war es ein unausgesprochenes Agreement, dass ich die Kontrolle über diesen wunderschönen alten Van ohne Servo-Lenkung habe. Ein Wunder, dass ich nach vier Tagen keinen Muskelkater davon habe!
Unser Halt für den ersten Abend war ein Strandabschnitt unterhalb von Sines, die Hinterreifen nahezu im Sand, das Meer etwa 40m von uns entfernt. Während ich meine Canon für den Sunset zückte hat Isi uns ein wie immer köstliches Mahl zubereitet und wir haben die Ruhe fernab Lissabons Trubel genossen. Mit Blick in die Sterne und einer Flasche Wein.
Unerwartet schnell hat es uns am nächsten Tag über einen kurzen Besuch in Villa Nova schon in die Nähe von Lagos verschlagen am südlichen Ende Portugals. Wir hatten uns schon gefreut, uns einmal frühzeitig um einen schönen Stellplatz kümmern zu können, leider hat uns Google Maps hier einen Strich durch die Rechnung gemacht. Dort werden selbst die kleinsten Schotterwege als Straßen verzeichnet, so dass wir zunächst ratlos in einem Pinienwald standen und nicht mehr weiterfahren konnten und anschließend die selbe Situation etwa zweimal innerhalb von 1,5 h Fahrt hatten. Am Ende kamen wir dann doch an einer schönen Klippe mit Blick auf den Atlantik an und waren happy darüber, angekommen zu sein. Auch dieses Glück sollte zunächst nur von kurzer Dauer sein, denn auf verflixtes Google Maps & holprige Straßen folgte Tropensturm Leslie.
Die Heimreise fiel uns beiden irgendwie schwerer als gedacht. Freitag Mittag waren wir die beiden glücklichsten Menschen der Welt. Zwei Blondies in einem alten Van über die Ponte de 25 Abril, Lissabon im Rücken, die Backstreet Boys auf 115db, Zweisamkeit vor uns und heute, drei Tage später der selbe Anblick, nur mit Schnuten statt ins Gesicht geschriebener Glückseligkeit. Wir haben uns richtig in den kleinen Van verliebt oder vielleicht auch nur das Gefühl der vollkommenen Flexibilität und Mobilität, ich weiß es nicht. Auf jeden Fall waren diese etwas mehr als 72 Stunden für uns beide etwas ganz Besonderes, wofür ich mehr als dankbar bin. Dankbar, eine Freundin wie Isi zu haben, mit der ich etwas Besonderes wie diesen Vantrip erleben durfte.
Und glaubt mir, für einen Roadtrip sollte man sich im wahrsten Sinne des Wortes riechen können ?
xx
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