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Warum Nizza einen Kurzurlaub wert ist

“Bonjour” aus Nice, einem Kleinod Südfrankreichs. Während ich meine Eindrücke für euch hier aufbereite, sitze ich noch unter einem der süßen blau-weiß gestreiften Sonnenschirme und genieße den Kurzurlaub. Das Meer nur einen Meter vor meinen Füßen und der Kellner wird jede Minute eine Flasche Rosé in einem durchsichtigen Eisbeutelchen an unseren Schirm hängen. 

Für gewöhnlich trinke ich gar nicht oft Rosé, im Urlaub verhält es sich jedoch mit Gewohnheiten ohnehin oft anders als im Alltag. Und ein Gläschen beim Blick auf das unglaublich schön türkise Wasser, ja, das gibt mir gerade eine Menge Urlaubsfeeling. Wohl weil ein Eisbeutelchen mit einer Flasche weiß Gott nichts alltägliches für mich ist.

Insgesamt haben wir nun 2,5 Tage hier verbracht – gerne würde ich noch ein, zwei Tage anhängen. Den außergewöhnlichen Travelguide werde ich euch nicht liefern – wer meine Beiträge und meine Art zu Reisen kennt, der weiß auch, dass das nicht meins ist. Ich mache mir so ungerne genaue Pläne und es war nie mein Anspruch, Sightseeing-Spots anzusteuern um „dagewesen“ zu sein. 

Aber ich möchte euch gerne die für mich ganz persönlich außergewöhnlichen Empfehlungen weitergeben. Zunächst, was ich gelernt habe:

2 Sterne Hotel in Frankreich – lies die Bewertungen!

Ich habe diesmal den kleinen Fehler gemacht, mich vorschnell über den Preis unserer Unterkunft zu freuen. Habe mich auf die hübschen Bildchen im Online-Portal verlassen. Dementsprechend enttäuscht waren wir für ein paar Minuten bei unserer Ankunft. Beim Backpacken in Indonesien habe ich solche Zimmer gesehen und Schimmel, feuchte Wände und Löcher in den Bettlaken gar nicht wahrgenommen. Bei einem Flug nach Südfrankreich hatte ich jedoch eine andere Erwartungshaltung. Wir haben uns schnell mit der Situation arrangieren können, ich möchte euch nur dafür sensibilisieren (:

Schaffe dir Erinnerungen – deine eigenen.

Wir haben uns treiben lassen und zu keiner Sekunde gehetzt. Sind links abgebogen, wenn wir wollten und geblieben, wo’s uns gefiel. Am ersten Tag habe ich noch zu Nils gesagt, dass ich fast ein schlechtes Gewissen hätte, da wir nur am Strand lägen. Ein paar Stunden später war das jedoch passé. Wir haben uns wohlgefühlt und das gehetzt sein und „müssen“ schnell abgelegt. Sehenswürdigkeiten haben wir nicht viele gesehen, dafür haben wir unsere ganz eigenen Lieblingsplätze nun. 

Apropos Strand

Hier sind für Liegen inkl. Schirm mit etwa 16-20€ pro Tag zu rechnen. Das klingt erst einmal viel, meiner Meinung lohnt es sich jedoch sehr. Der Strand vor Nizza ist steinig, auch ins Wasser zu kommen ist für jemanden, der so empfindlich an den Füßen wie ich ist, gar nicht so einfach. Daher würde ich euch zu den Liegen raten. Getränke und Essen kannst du bestellen, musst es aber nicht. Wir hatten auch unser eigenes Wasser dabei. 

Wo die Musik spielt

Einer unserer liebsten Orte war der Cours Saleya, ein kleiner Marktplatz unweit vom Strand in Nähe der Altstadt. Außer an Montagen verkaufen überwiegend Franzosen hier täglich frische Waren wie Fleisch, Tapas, Antipasti, Seifen, Blumen und Käse. Alle Stände haben diese typisch südländischen bunt-weiß gestreiften Markisen – das liebe ich persönlich sehr! Unbewusst hat es uns mehrmals dorthin verschlagen, einmal morgens, als die Händler gerade ihre Stände aufbauten und einmal abends, als der Platz zusätzlich mit Tischen von Restaurants gefüllt wurde und Straßenmusiker den Flair komplett machten. Für uns als gemeinsame Erinnerung haben wir hier auch eine Zeichnung des Marktes von einem Maler mitgenommen – eben weil wir diesen Platz in der kurzen Zeit mit unseren schönsten Erinnerungen verbinden. 

Leinen los!

Schon vor unserer Anreise haben wir mit einer Bootsfahrt geliebäugelt und eine einstündige Fahrt auf dem Mittelmeer bei Trans Cotedazur reserviert. Der Preis dafür ist pro Person vergleichbar mit einer Hafenrundfahrt in Hamburg und die Fahrt lohnenswert. Umliegende Buchten wie Cap Ferrat werden angesteuert und es ist schön, die Orte einmal von der Seeseite aus zu sehen – von den beeindruckenden Yachten ganz zu schweigen 😉 Den Hafen erreichst du zu Fuß von der Innenstadt aus gut in 20-30 Minuten. 

Einmal wie Gott in Frankreich fühlen

Zunächst muss ich sagen, egal wo wir gegessen und getrunken haben – von preiswert bis etwas teurer, es war alles lecker! Am ersten Abend haben wir uns im Restaurant Castel Plage direkt am Wasser niedergelassen. Für uns persönlich hatten wir beide etwas zu feiern und haben uns mal „gegönnt“. Das Restaurant kann ich sehr empfehlen, sowohl aufgrund des Service und der schönen Lage, als auch vom Preis-Leistungs-Verhältnis her, was das Essen betrifft. Wir hatten beide eine Hauptspeise, eine Flasche Rosé mit Wasser, beide eine Nachspeise und jeweils noch einen Espresso. Insgesamt lagen wir hier in einem sehr niedrigen dreistelligen Bereich und sind mit einem guten Gefühl gesättigt und froh ins Bett gefallen. 

Ein weiterer Essenstipp (das sind ja mir die liebsten!) ist die Boulangerie Patisserie Jeannot

When asked for his definition of paradise, Johnny Cash replied,“This morning, with her, having coffee.”

Wohl für einen Moment habe ich mich wie Johnny Cash gefühlt, als ich Nils da so vor unserem opulenten Frühstück draußen habe sitzen sehen, während ich ein Foto machte. Wir sind Frühaufsteher und so spätestens um halb 9 auf Achse. Als wir uns dort niederließen, konnten wir richtig beobachten, wie die Umgebung erwacht. Unter einer großen Markise im Halbschatten. Die Bäckerei bietet sowohl süß als auch herzhaft alles was das Herz begehrt. Ich muss ja dann auch oft gefühlt alles probieren, daher kann ich euch empfehlen: die Croissants, die Pain au Chocolate, die Panacotta mit Himbeeren, die Apfeltarte, die Petit Pains au Chocolate, den Orangensaft, den Cappuccino und die kleinen Mini-Krapfen (sowohl mit Karamell-, als auch mit Apfelfüllung).

Uns hat es dort so gut gefallen und geschmeckt, dass wir an Tag 2 nicht lange überlegt haben. Warum etwas Neues suchen, wenn wir doch dort so zufrieden waren – und so kamen wir wieder und wurden sogar wiedererkannt und begrüßt. Sowas mag ich sehr! Ich lasse die Bilder für sich sprechen, wenn ihr euch dort einmal niederlasst, schickt mir doch auch eines als kleine Erinnerung (:

Vielleicht nicht schlecht, dass wir eine kleine slow-down Zeit anstatt Tourenprogramm hatten – so bleiben uns Gründe en Masse wiederzukommen. Und das werden wir! 

xx

Sarah

Geboren 1992, lebe ich – Sarah alias grossstadtklein – seit nunmehr 10 Jahren in der wohl schönsten Stadt Deutschlands: Hamburg. Von meinem ersten Blog 2012, damals als eine Art Reisetagebuch über Sri Lanka, bis heute zu grossstadtklein und den dazugehörigen Medien habe ich über die Jahre eine große Leidenschaft für Digitale Medien und Fotografie, sowie Social Media entwickelt. Auf den verschiedensten Plattformen nehme ich meine Leser, Follower und Freunde mit auf eine Reise in fern&nah oder gewähre ihnen einen Blick in meine Sichtweisen. Schön, dass Du da bist!

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